CEI*** 160km, Fontainebleau, Frankreich
Nach den vielen Kilometern und Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren mit Karajol sammeln durfte, freute ich mich riesig, mit ihm auch noch diese Hürde zu nehmen: Die Königsdisziplin, 160km an einem Tag.
Wir hatten oft mit Kathrin und Okkarina zusammen trainiert und wussten, dass wir das Rennen gemeinsam bestreiten würden.
Karajol zeigte sich in den Tagen vorher als absoluter Profi. Er trank und frass gut und er schien zu wissen, was ihn erwarten würde. Der Start am Freitag um 6Uhr15 war ruhig. Kathrin und ich reihten uns eher hinten ein. Vor uns war eine Gruppe, die etwas schneller ritt. Da sie während den drei ersten Runden zwei mal eine falsche Abzweigung nahm, waren wir ihnen immer auf den Fersen. So vergingen die ersten drei Runden wie im Flug, unsere Pferde waren motiviert, der Gruppe zu folgen. Auf der dritten Runde verlor Karajol sein Hufeisen, als er es zwischen zwei Wurzeln abzog. Glücklicherweise hatte ich einen Hufschuh dabei und das Eisen wurde wieder gefunden. Sein Trab war gut, das Eisen konnte aufgenagelt werden und auf ging es auf die vierte Runde! Nun waren unsere Schimmel schon etwas müde. Doch mit etwas Musik und unserer Motivation brachten wir die 25km auch noch zu Ende. In der Pause montierte ich wieder meine Stirnlampe. Der Start war um 17Uhr47 und es lagen noch 22km vor uns. Kathrin und ich waren begeistert, als unsere Pferde frischer trabten, als auf der Runde zuvor. Der Sand war schon relativ tief, die Wurzeln und Steine stellten nun Stolperfallen dar. Deswegen motivierten wir unsere Pferde, so zu laufen, wie sie noch konnten, passierten die tiefen Wege langsam und die Steine und Wurzeln mit Vorsicht. Auf den letzten Kilometern legte sich langsam die Dunkelheit über den Wald von Fontainebleau. Doch wir waren fast am Ziel, nahmen noch die letzte Abzweigung und legten freudig die letzten Meter zurück. Was für ein Gefühl! Zusammen hatten wir trainiert, das Rennen gestartet und nach 160km und 10 Stunden zusammen beendet!
Fazit: Das Rennen in Fontainebleau sollte man nicht als einfaches Rennen einstufen. Die Höhenmeter darf man nicht unterschätzen, ebenso wenig wie die Wurzeln, grossen Steine und der teilweise tiefe Sand. Unsere Pferde haben uns ein Rennen geschenkt, dass uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Wir sind über alle Massen stolz, vorallem auf Okkarina. Eine tolle Stute, welche mit ihren 18 Jahren unglaubliches geleistet hat. Das soll ihr Karajol erst einmal nachmachen in den nächsten 7 Jahren.